Snickers. Diese gemeinen Biester setzen meine guten Vorsätze auch nach Wochen manchmal ganz schön unter Druck. Sie scheinen sogar meinen Namen zu kennen, an der Supermarktkasse lächeln sie mich nicht mehr einfach nur an, sie rufen meinen Namen und fragen, was los sei mit mir, ob ich sie nicht mehr kennen würde, ob ich mich jetzt wohl für etwas Besseres hielte, und es sei doch früher immer so schön gewesen mit uns! Um der alten Zeiten willen könnte ich doch wenigstens einen mitnehmen?
Hinterhältig. Aber nicht mit mir. Gebt mir noch ein paar Wochen, dann sprechen wir uns wieder, Freunde. Und wir werden sehen, wer hier lacht. (Hoffentlich ich…)
Auch mit der großartigen Feststellung, dass ich durch den Fruktose-Cut recht wenig "Zwischenhunger" habe und das süße Verlangen am Nachmittag deutlich gemildert ist, gelüstet es mich manchmal nach einem Snack, meistens nach etwas Knusprigem, Salzigem. Chips sind relativ selten in unserem Vorratsschrank anzutreffen, das Gefährdungspotenzial ist definitiv zu hoch - oder könnt Ihr die geöffnete Chipstüte wieder zurücklegen, nachdem Ihr eine Handvoll Chips herausgenommen habt? Eben. Willenskraft in diesem unglaublichem Maße ward mir nicht gegeben.
Eine gute Quelle für hauchzarte und knusprige Cracker, die locker mit Chips mithalten können, fand ich bei Sarah von My New Roots. Die Cracker sehen irre gesund aus und sind es wahrscheinlich auch - aber viel wichtiger ist, dass sie auch wirklich köstlich sind, was sie zu einer unschlagbaren Kombination macht. Einmal ausgerollt kann der Teig mit allerlei Körnern, Gewürzen und Kräutern bestreut werden, meine liebste Geschmackskombination ist Sesam mit Meersalz und Pfeffer, aber auch geraspelter Parmesan und Rosmarin ist nicht zu verachten. Ganz und gar nicht.
Krachgesunde Cracker
ergibt ca. 3 Backbleche voll Cracker
75g Vollkornreis (oder 1 Tasse gekochter Reis, bpsw. Überbleibsel vom Vortag)
50g Quinoa (1 Tasse gekocht), alternativ geht auch Couscous oder Bulgur
50g Sesamsaat (ungeschält)
40g Leinsamen, ganz oder geschrotet
1/2 TL Meersalz
2 EL Olivenöl
1 EL helle Sojasauce, weniger, wenn man es nicht so salzig mag
Körner, Gewürze und Kräuter zum Bestreuen, z.B. Kürbis- oder Sonnenblumenkerne, Sesam, Chiliflocken, Meersalz, grob gemahlener Pfeffer, Rosmarinnadeln…..
:: Vollkornreis und Quinoa nach Packungsanweisung kochen - allerdings ohne Salz - und abkühlen lassen. Nach Möglichkeit während des Reiskochens nicht von Online-Klatschmagazinen ablenken lassen. Just saying. Ahem.
:: Leinsamen mit ausreichend Wasser übergießen und mindestens 20 Minuten einweichen lassen.
:: Sesam in der Pfanne über mittlerer Hitze anrösten, bis die Samen springen und duften. Ebenfalls abkühlen lassen.
:: Backofen auf 180°C vorheizen
:: Reis, Quinoa, Leinsamen, Sesam, Salz, Sojasauce und Olivenöl vermengen und in der Küchenmaschine oder mit dem Zauberstab pürieren, bis eine glatte und recht klebrige Masse entsteht Wenn der Teig zu krümelig ist, teelöffelweise Wasser unterarbeiten. Leinsamen und Sesam werden dabei nicht unbedingt pulverisiert (je nach Power des Pürierstabs oder der Küchenmaschine), aber das ist okay.
:: Ein Drittel des Teigs auf ein Stück Backpapier geben und mit einem zweiten Papier oder einem Stück Folie abdecken, so rollt es sich leichter aus. Auf eine Dicke von etwa 2mm ausrollen, dann das obere Backpapier oder die Folie vorsichtig abziehen, das untere mit dem Teigfladen auf das Backblech ziehen.
:: Mit einem scharfen Messer oder einem Pizzaroller Rauten schneiden, den Teig aber im Ganzen lassen. Einfacher geht das, wenn das Messer regelmäßig angefeuchtet wird, dann klebt der Teig weniger daran. Mit Körnern und Gewürzen bestreuen und 25 - 30 Minuten backen, anschließend herausnehmen und abkühlen lassen. Dann entlang der "Markierungen" auseinanderbrechen.
:: Auf die gleiche Weise mit dem Rest des Teigs verfahren - er lässt sich aber auch gut für einige Wochen portionsweise einfrieren, dazu am besten flachdrücken.