Ein wunderschönes neues Jahr, Ihr Lieben! Ich vertraue jetzt mal darauf, dass Weihnachten gut zu Euch war, dass Ihr entspannte Tage genießen konntet und dass Euer Start in das Jahr 2013 ein ganz großartiger war.
Mich selbst hat es an Weihnachten ein bisschen ausgeknockt, peng bumm! war die Nase zu, der Hals dick, die Stimme brüchig und der Kopf ein dissonantes Geklingel. Dank Decke, Fürsorge von Mann und Mama und einer ordentlichen Portion Selbstmitleid war ich aber pünktlich zu Silvester wieder auf den Beinen, um das Feuerwerk über der Ostsee sehen zu können. Schööööön!
Auch digital habe ich mir eine kleine Auszeit genommen, habe nur sehr, sehr wenig Zeit online verbracht, den Blog ruhen lassen. Dementsprechend fällt es mir gerade etwas schwer, wieder in die Gänge zu kommen, das Hirn und die Finger wollen noch nicht so geschmeidig Sätze bauen und die Ideen fließen noch etwas langsamer.
Mein letzter Post von 2012 kündigte das große Thema für 2013 schon an: Zuckerfrei, noch mal von vorn. Aus einer Laune heraus startete ich im April 2012 eine zuckerfreie Phase, und aus der Laune wurde recht schnell ein Lebensstil, der mir sehr gut passte und den ich gern weiterverfolgen wollte. Einer, der aber auch ein wenig Disziplin verlangte. Sarah Wilson, Autorin von "I Quit Sugar", hat die Umstellung auf Zuckerfrei mit einem Muskel verglichen, der immer wieder trainiert werden will. Im Sport muss man eigentlich verinnerlichte Bewegungsabläufe auch immer wieder bewusst trainieren, sonst schleicht sich schnell eine gewisse Schlamperei ein. Das Gleiche ist mir passiert, nur eben in der Ernährung. Der zuckerfreie Sommer verlief großartig, der Herbst ließ sich gut an, aber irgendwann, als ich dachte, jetzt hätte ich's verinnerlicht, hab ich es schleifen lassen, erst ein bisschen, dann ziemlich viel. Die Weihnachtszeit mit Glühwein, Keksen und all ihren Leckereien war auch nicht sonderlich hilfreich, mein Gedankengang war in etwa so: "Der eine Keks wird mich nicht umbringen." - "Der zweite auch nicht." - "Naja, jetzt ist es auch schon egal, also her mit dem Dessert." Dabei geht es gar nicht darum, dass ich mir Genuss versage, sondern darum, dass ich das gute Gefühl in Bauch und Kopf, das mir die zuckerfreie Ernährung gab, ziemlich unterwandert habe. Dieses gute Gefühl möchte ich zurück haben! Ich möchte die Energie zurück, genauso wie die ziemliche Gleichgültigkeit Süßem gegenüber, und genauso möchte ich, dass meine Haut mich wieder liebhat. Deswegen starte ich hier und heute die Neuauflage vom Projekt Zuckerfrei. Wer mitmachen möchte, ist ganz herzlich willkommen in der No-Sugar-Gang!
Ich habe mit dem Programm von Sarah Wilsons Buch "I Quit Sugar" sehr gute Erfahrungen gemacht und möchte mich auch dieses Mal daran halten. Das "Kern-Projekt" dauert dabei etwa acht Wochen, allerdings ist es auch eine individuelle Sache. Einigen reichen vielleicht sechs Wochen, andere brauchen zehn oder mehr und manche sagen sich, dass sie auf dem Stand von Woche sechs oder sieben einfach weitermachen wollen. Alles legitim. Legitim ist natürlich auch, wieder aufzuhören, wenn man merkt, dass das Ganze nichts für einen ist. Zum Ausprobieren sind die ersten zwei Wochen genau richtig.
Ganz grob teilt sich das Programm in diese Schritte:
- Woche 1 - Start cutting back! Langsam, aber sicher verweisen wir Zucker des Hauses. Diese Woche war für mich wichtig, zu entdecken, wo und zu welchen Gelegenheiten ich Zucker gegessen habe - und das war erschreckenderweise viel mehr als erwartet!
- Woche 2 - Fett ist Dein Freund. Oder: Durch welche Alternativen kann Zucker ersetzt werden? Das heißt nicht, dass man statt Schokolade lieber Speckstreifen pur essen soll (örgs!), aber Avocado und Nüsse klingen doch nicht schlecht, oder?
- Woche 3 - Tschüss, Zucker! Du und Deine Kumpels, Ihr habt ab sofort Hausverbot und eine 100-Meter-Bannmeile. Nach den ersten beiden Wochen sollte das aber nicht mehr so schwer fallen.
- Woche 4 - Stark bleiben. Und ein paar Argumente, warum man das Ganze hier eigentlich macht.
- Woche 5 - Detox & Fight the Cravings. Entzugserscheinungen sollen jetzt am Schlimmsten sein. Bei mir sind sie allerdings ausgeblieben, deswegen war Woche 5 kein Drama.
- Woche 6 - Etwas locker lassen. Ein wenig Süße darf zurück ins Leben, wenn man mag - dafür gibt's köstliche, kreative Rezepte!
- Woche 7 - Ups, zu locker gelassen und "rückfallig geworden"? Macht nichts, einfach wieder aufrappeln. Manchmal sind Rückfälle auch gut.
- Woche 8 - Yippieh! We made it! Das große Finale - und wie es jetzt weitergehen soll.
Zur Einstimmung könnt Ihr gern noch einmal meine Posts aus dem Frühjahr lesen:
Ich hab Zuckerfrei! Mit dem Gastpost von Nicole vom tollen Blog live life deeply-now!
Zuckerfrei - wie man überhaupt auf die Idee kommt. Ein Interview mit mir selbst & die ersten Wochen ohne.
5 Süße Sachen, mit denen sich der Jieper gut in den Griff kriegen lässt. Auf Englisch.
Und nun noch das Wort zum Sonntag: Niemand soll sich gezwungen fühlen, niemand soll missioniert werden. Ich habe in der ziemlich zuckerlosen Ernährung eine für mich persönlich (für mich! ganz persönlich!) recht passende Art und Weise finden können. Andere mögen Atkins, wieder andere mögen lieber Low-Fat und noch ganz andere mögen am liebsten Kuchen. Jedem Tierchen sein Plaisierchen, zitierte meine Großmutter gern Edwin Bormann. Und wenn ich den Kuchen nicht essen mag, bleibt für andere mehr übrig. Um so mehr freut es mich dann natürlich, wenn Ihr trotzdem vorbei schaut, denn nach wie vor ist das ja ein Foodblog, und in dem geht es vor allem um eins: Um Essen!
Happy Sugarfree New Year!