Ich zitiere mich selbst: "Gerichte mit Äpfeln, Kürbis oder Suppe", das ist es, was momentan ganz weit oben auf meiner Speisekarte steht. Gebacken: Apfel-Mandel-Kranz nach Leila Lindholm (folgt), gekocht: Pasta mit Kürbis und Kürbiskernpesto (dito), gelöffelt: dunkelpinke Suppe mit Roten Beten, Kürbis und ein bisschen Asien.
Ich tendiere dazu, von allem zu viel haben zu wollen und bekenne, Gewichte oder Abmaße nicht gut einschätzen zu können. Die Zielvorgabe "ein Pfund Kartoffeln" übertreffe ich beim Eintüten der Knollen meist um einhundert Prozent, genau wie "fünfzig Gramm Käse"; und "ein Stück Ingwer, daumengroß" führt meist zu ersticktem Schnauben - ist jetzt mein, öhm, filigraner Mädchendaumen gemeint oder die Prankengröße des Gatten? Nun, die Händler freut's und so hat wenigstens einer was davon, wenn ich beim Kürbiskauf locker sage "ach, noch'n bisschen mehr" und dann mit einem zwei Kilo schweren Stück heimgehe und wir tagelang nichts anderes essen als Kürbis.
Dem Kürbisverzehr zuträglich war, dass mir frische Rote Bete mitgebracht wurden, quasi als Einzugsgeschenk. Das sind mir die liebsten Geschenke, aus eigenem Anbau oder aus eigener Produktion. Die Kürbissuppe mit Kresse-Sahne aus dem wirklich hübsch gemachten Buch "Vegetarisch gut gekocht" lieferte die Inspiration, wollte aber auch Kartoffeln, mehligkochende noch dazu. Die gibt es bei mir sowieso seltener, und nach dem letzten ver- und überschätzten Einkauf war ich eher froh, alle Kartoffeln verarbeitet zu haben. Kürbis sprang ein, Kokosmilch und Currypaste gesellten sich dazu und vor lauter Experimentierfreude vergass ich, Gemüsebrühe hinzuzufügen - es hat nicht geschadet. Am Ende dampfte ein cremig-sämige Suppe in den Schüsseln, lippenstiftrot und scharf-würzig.
Rote-Bete-Suppe mit Kürbis und Kokosmilch
nach "Vegetarisch gut gekocht" von Cornelia Schinharl und nach GourmetGuerilla
ergibt 4-5 Teller
2 große Rote Beten, ca. 500-750g
150g Kürbis (alternativ Kartoffeln)
1 mittlere rote Zwiebel
1 Knoblauchzehe
1 dickes, ca. 3cm lange Stück Ingwer
1 EL Öl, bei mir Kokosöl
1-2 EL rote Currypaste, je nach Schärfevorliebe
400ml Kokosmilch
Salz, Fischsauce
etwas Zitronen- oder Limettensaft
4 EL Sauerrahm
Kresse, Petersilie oder Koriander zum Bestreuen
:: Rote Beten schälen, dazu evtl. Handschuhe tragen, und in Würfel schneiden. Kürbis ebenfalls schälen und in Würfel schneiden. Zwiebel und Knoblauch pellen und grob hacken. Ingwer schälen, 2 dünne Scheiben abschneiden und zur Seite legen, den Rest mittelfein würfeln.
:: Öl in einem großen Topf erhitzen und das Gemüse sowie Zwiebel, Knoblauch und Ingwer darin anbraten und etwa 5 Minuten dünsten. Die Currypaste dazugeben und unterrühren, dann 500ml Wasser angießen - evtl. mehr, das Gemüse sollte auf jeden Fall bedeckt sein -, einmal aufkochen lassen und dann zugedeckt so lange köcheln lassen, bis das Gemüse weich ist.
:: Vom Herd ziehen und die Kokosmilch angießen. Die Suppe mit dem Pürierstab cremig pürieren. Mit Fischsauce und Limettensaft abschmecken.
:: Den Sauerrahm glattrühren, die beiden restlichen Scheiben Ingwer sehr fein hacken und unterrühren. Die Suppen in Teller geben, jeweils einen Kleks Ingwer-Rahm darauf verteilen und mit Kräutern bestreuen.